Unfall mit Personenbeteiligung

born1968 · Geschrieben: 14.12.2009 - 22:01

Moin,

ich habe da mal eine Frage an die Versicherungsfachleute:

Im Mai diesen Jahres ist mir ein Kind in das Auto gelaufen. Dies passierte, als ich die Einfahrt zu einem Hotel befuhr. Das Hotel liegt hinter einem Burger King und um dessen Parkplatz zu erreichen, musste ich über den Burger King Parkplatz fahren. Auf diesem Zufahrtsweg grenzt ein Autohändler an und hat dort seine Gebrauchtfahrzeuge stehen.

Als ich die Zufahrt befuhr (ca. 18:00) rannte ein keiner Junge zwischen den gebrauchten Fahrzeugen direkt vor mein Auto. Obwohl ich sehr schnell reagiert habe, habe ich den Jungen noch mit dem Vorderrad am Fuss erwischt. Er erlitt dabei eine tiefe Fleischwunde am Knöchel.

Der Grund des herausrennes war die Aussage des Vaters "jetzt geht's zum Burger King was essen". Da war bei dem kleinen wohl kein halten mehr bzw hätte der Vater den kleinen erst mal an die Hand nehmen sollen.

Ich war und bin heilfroh, das da nicht mehr passiert ist. Da der kleine noch unter 7 Jahren war, bekam ich automatisch eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung.

Das ganze war im Mai diesen Jahres. Der kleine hat sich gut erholt und es geht ihm wieder gut. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen mich eingestellt.

Heute erfahre ich, das meine Versicherung angeblich 6000€ an die Familie gezahlt hat und ich deshalb in der Versicherung hochgestuft wurde.

Ich war eindeutig nicht schuld an dem Unfall und hätte ihn auch nicht vermeiden können. Ich war weder zu schnell noch sonst irgendwie beeinträchtigt. Ich habe auch von der versicherung keinerlei Info darüber bekommen. Wie kann das denn sein?

?

Normal würde ich sagen scheiss drauf, hauptsache nix schlimmeres passiert, aber so kanns doch auch nicht sein.

Wie seht ihr das?

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TheKomische · Geschrieben: 14.12.2009 - 22:06

Sers,
werden das nicht die Kosten für die Behandlung etc gewesen sein?
Oder wer trägt die Kosten?

MfG
TheKomische

born1968 · Geschrieben: 14.12.2009 - 22:13

TheKomische hat folgendes geschrieben:

Sers,
werden das nicht die Kosten für die Behandlung etc gewesen sein?
Oder wer trägt die Kosten?

MfG
TheKomische

Moin,
ich habe eben noch mal eine bischen gegoogelt und folgendes gefunden:

Etwas anderes gilt im Straßenverkehr: Weil Kinder erfahrungsgemäß frühestens erst ab dem 10. Lebensjahr in der Lage sind, die besonderen Gefahren des Straßenverkehrs zu erkennen und sich entsprechend zu verhalten, hat der Gesetzgeber durch das "Zweite Schadensrechtsänderungsgesetz" mit Wirkung ab 01.08.2002 die Verantwortlichkeit von Kindern im motorisierten Straßenverkehr neu geregelt:

Danach ist ein Minderjähriger, der das siebte, aber nicht das zehnte Lebensjahr vollendet hat, für einen Schaden, den er einem anderen bei einem Unfall mit einem Kraftfahrzeug fahrlässig zufügt, nicht verantwortlich.

Dies bedeutet in unserem Fall, dass der Autofahrer, dem ein Kind unter 10 Jahren ins Auto läuft, seinen Schaden am Fahrzeug selbst dann nicht ersetzt bekommt, wenn der Unfall für ihn unvermeidbar war. Wenn das Kind nicht haftet, muss auch dessen private Haftpflichtversicherung nicht zahlen. Dem Autofahrer kann deshalb nur empfohlen werden, sich gegen diese neuen zusätzlichen Risiken im Rahmen einer Kasko- und Unfallversicherung abzusichern.

Noch mehr wird der Autofahrer erstaunt sein, wenn er erfährt, dass er und seine Haftpflichtversicherung für den Schaden des neunjährigen Kindes aufkommen müssen.

Wenn ein Kind unter zehn Jahren aus Unachtsamkeit in ein vorbeifahrendes Fahrzeug läuft und verletzt wird, kann das Kind, vertreten durch seine Eltern, nach geltendem Recht von dem Fahrer des Fahrzeugs und dessen Haftpflichtversicherung Schadensersatz und sogar Schmerzensgeld verlangen.

Dies gilt selbst dann, wenn der Autofahrer den Unfall nicht vermeiden konnte.

Das muss ich nicht verstehen

Obwohl ich keine Schuld habe habe ich doch Schuld zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein.

Raptor007 · Geschrieben: 15.12.2009 - 00:33

Das tolle Deutsche Recht....

Bei uns hier machen sich die Kinder einen Spaß daraus zwischen den geparkten
Auto´s hervorzuspringen und die Autofahrer zu "Erschrecken".

Ich warte auch nur noch auf den Tag wo das schief geht.
Und dann werde ich den Eltern erst mal richtig was erzählen.
Kann ja wohl icht sein das die Kinder ohne aufsich( Schätze zwischen 5 und 10 Jahren )
so einen Scheiß machen, aber Mutti ist wahrscheinlich anschaffen und Pappi Alkoholiker.

Und die sollen dann noch Geld von meiner Versicherung bekommen und ich muß meinen Schaden selber zahlen?

Die Eltern sollten zahlen und ggf. wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht einen reingewürgt bekommen.

Aber nein, wir leben ja in Deutschland...

TheKomische · Geschrieben: 15.12.2009 - 00:38

@Raptor007
naja,
alle Kinder deswegen übern Kamm zu scherren find ich nicht richtig!
Es sind halt Kinder! Wir waren alle mal Kinder! Und ich vermut laut deiner Aussage hast du keine Kinder, denn es ist UNMÖGLICH ein Kind 24h zu kontrollieren!

Denke für als Elternteil gibt es nix schrecklicheres wie zu sehn wie sein Kind sich verletzt!
Bin damals auch als Baby die Treppe runter gefallen, weil meine Mum grad schnell es Bett gemacht hat und ich ab Richtung Treppe gekrabelt bin für zu schauen wohin mein Bro geht. Willste jetz deswegen sagen das meine Eltern Verantwortungslos sind?

Mag zwar Kinder geben, die von daheim keine richtige Erziehung bekommen haben, aber die Kinder können ja nix dafür!

MfG
TheKomische

tburnz · Geschrieben: 15.12.2009 - 00:43

born1968 hat folgendes geschrieben:

....Wenn das Kind nicht haftet, muss auch dessen private Haftpflichtversicherung nicht zahlen....

Hi!
DAS finde ich das Kurioseste überhaupt an der ganzen Sache. Dass ein Kind die Risiken des Straßenverkehrs noch nicht erfassen kann, lass ich mir ja noch gefallen...aber Haftungsauschluss

In welchem Verhältnis steht das z.B. zur Haftpflichtversicherung für Vierbeiner? Wenn "Strolchi" einem ins Auto läuft, dann zahlt die nämlich. Ist "Strolchi" jetzt nun klüger eingeschätzt oder woran liegt das

?

Grüße, T

Raptor007 · Geschrieben: 15.12.2009 - 00:45

Nein, ich habe keine Kinder, aber wenn ich ein 5 Jähriges Kind hätte, würde
es mit Sicherheit nicht auf die Straße springen und Autofahrer erschrecken!
Das habe ich nicht gemacht, und meine Kumpels auch nicht.
Und vor allem nicht in der Stadt!
Aber das Problem ist auch das es niemanden mehr interessiert,
weder die Polizei die dran vorbei fährt, noch die Passanten die dran vorbei gehen
oder, im schlimmsten Fall, die Eltern.

Ich wusste als ich 5 war das ich nicht auf die Straße laufen darf.

Nehemn wir mal an so ein 5 jähriger Junge rennt mir vor das Auto, weil er mich "erschrecken" wollte und ich fahre den an.

Wer ist dan Schuld, ich?

Calisto 16 V · Geschrieben: 15.12.2009 - 00:49

Hi.

Also ich kann Raptor voll und ganz verstehen. Was wenn der Hintermann mal einen Augenblick unaufmerksam ist und einem von hinten reinrauscht weil man aufgrund dieser "Scherzkekse" ne vollbremsung macht und in dem moment dann doch noch ein anders Kind oder ein Erwachsener über die Straße will und dann von dem angeschubsten Fahrzeug angefahren wird? Ich möchte mir diese Situation nicht vorstellen wie das enden könnte, geschweigedenn darin verwickelt zu sein.
Klar sollte man nicht alle Kinder über einen Kamm scheren, doch gibt es leider immer weniger Kinder die wirklich wissen was man darf und was nicht. Vor ein paar Jahren im Winter habe ich auf einem Parkplatz gedreht und Kinder anderer Ehtnischer Herkunft haben sich nen Spaß draus gemacht mein Cali mit Schneebällen zu bewerfen und die Tankklappe zu öffnen.

Nur was will man dagegen tun? Wenn man bei den Eltern klingelt und will den sagen was los war, bekommst vielleicht den großen Bruder zu Gesicht und sein Schlagkräftiges Argument. Klar, Kinder anfassen ist ein absolutes Tabu und gehört bestraft. Trotzdem ist es ärgerlich.

Raffnix · Geschrieben: 15.12.2009 - 01:08

born1968 hat folgendes geschrieben:

Wenn ein Kind unter zehn Jahren aus Unachtsamkeit in ein vorbeifahrendes Fahrzeug läuft und verletzt wird, kann das Kind, vertreten durch seine Eltern, nach geltendem Recht von dem Fahrer des Fahrzeugs und dessen Haftpflichtversicherung Schadensersatz und sogar Schmerzensgeld verlangen.

Das ist ja wohl der überhammer oder was, wenn das die assies von denen Raptor gesprochen hat, Spitz bekommen rennen jetzt die ganzen Kinder von denen mit vorsatz auf die straße, weil gibt ja Geld dafür ohne was dafür zutun, echt ein Witz,

Tut mir leid für dich man diese Sache fällt echt unter der Katerogie dumm gelaufen,

Ich weiß jetzt nicht ob vielleicht mal ein Gespräch mit einem Anwalt noch helfen könnte, vielleicht gibt es da noch was um die Eltern
wegen Unterlassung ihrer Aufsichtspflicht dran zu kriegen.

calibracliffedition · Geschrieben: 15.12.2009 - 01:45

Hier mal ein Fall aus Erfahrung, ich hab jetzt nicht alles gelesen weil ich ins Bette will.

Meine Mutter hat mal ne Oma mit nem Fahrrad überholt, die während des Überholvorgangs ohne die Hand rauszuhalten nach links rüberzog in die Seite meiner Mutter. Die Oma stürzte und brach sich die Hüfte, sagte am Unfallort noch zu meiner Mutter und meinem Vater sie hätte das Auto nicht kommen gehört und deshalb nicht die Hand rausgehalten. Am Auto entstand fast kein Schaden lediglich ne lange Gummispur vom Griff die wegpoliert werden konnte). Die Oma sagte auch bei der Polizei und im Krankenhaus das sie das Auto nicht kommen hörte, womit meine Mutter keine schuld traf. Als ihr Neffe der Anwalt kam um sie zu besuchen sagte sie plötzlich was anderes aus und die versicherung sollte eben Schmerzensgeld zahlen (60000€ weil se nach dem Unfall ihre ganze Family in den Urlaub in die Karibik eingeladen hat, der Anwalt sagte ihr ja das klappt schon). Meine Mutter bekam nen Brief in der sie auch hochgestuft werden sollte, woraufhin sie bei der Versicherung anrief und den Fall schilderte. Sie hatte auch nen Schreiben von Polizei oder Staatsanwaltschaft in dem stand das sie eben keine Schuld hat. Dies musste sie dann hinfaxen und die Sache war gegessen weil die Versicherung sich weigerte zu zahlen da meine Mutter nachweislich ja nicht Schuld war.

Vielleicht hilft es dir weiter.... Die Versicherungen erkundigen sich viel zu selten wie der Unfall ablief, zahlen erst und fragen hinterher... Wenn der Junge bzw seine Eltern Schuld waren, müsste es eigentlich dessen Unfallversicherung zahlen und nicht deine Haftpflicht... Im Gegenteil, wenn an deinem Auto was gewesen wär, hätte das deren Haftpflicht bei dir zahlen müssen!

V6Calimero · Geschrieben: 15.12.2009 - 01:50

cliffi du hättest es doch lesen sollen

ja wenn der kleine ein bissl älter gewesen wär hätte er nix zahlen müssen

aber so muss ich sagen pech gehabt oder eben au glück das dem jungen nich mehr pasiert ist

Mcalibra · Geschrieben: 15.12.2009 - 12:06

Eine schweinerei sowas...verstehe nicht welcher hirnverbrannte idiot soein gesetz rausbringen kann...tzz

Ich würde erstmal bei deiner versicherung der hochstufung schriftlich widersprechen...!!
Dann genau den fall schildern und hervorheben, dass du keine "schuld" hast, sondern das kind den unfall verursacht hat, und du somit verlangst nicht hochgestuft zu werden...
Vielleicht bringts ja was... :/

Das ganz blöde ist, auch wenn dein auto geparkt irgendwo steht, und irgendsoein tolpatschiges kind daneben stolpert und sich an deinem auto stößt, haftest du auch (aus der gefährdungshaftung heruas...quasi weil du überhaupt ein auto hast)

Es gibt mittlerweile versicherungen, die versichern auch deliktsunfähige kinder, wie in diesem fall...
Würde also evtl. mal versuchen an die Haftpflicht (viell. haben die ja den einschluss von delinktsunfähigen kindern) der eltern heranzutreten, zwecks regressansprüchen wegen den dir entstehenden mehrkosten durch die hochstufung, welche auf das fehlverhalten des kindes zurückzuführen sind...
Hat zwar alles wenig aussicht auf erfolg, aber viell. klappts ja...

P.S.: es gibt fälle, wo die kfz-haftpflicht zahlt, den versicherungsnehmer aber nicht hochstuft...leider ist mir grad nicht geläufig, wann das so gemacht wird...sry...viell. ja genau hier, wenn du nachweislich keine schuld hättest...

MfG, Micha

tburnz · Geschrieben: 15.12.2009 - 13:22

Mcalibra hat folgendes geschrieben:

...P.S.: es gibt fälle, wo die kfz-haftpflicht zahlt, den versicherungsnehmer aber nicht hochstuft...leider ist mir grad nicht geläufig, wann das so gemacht wird...sry...viell. ja genau hier, wenn du nachweislich keine schuld hättest...

MfG, Micha

Hi!
Kenn ich nur über den sog. Rabattretter (ein Unfall "frei").

Grüße, T

Mcalibra · Geschrieben: 15.12.2009 - 13:35

tburnz hat folgendes geschrieben:

Mcalibra hat folgendes geschrieben:

...P.S.: es gibt fälle, wo die kfz-haftpflicht zahlt, den versicherungsnehmer aber nicht hochstuft...leider ist mir grad nicht geläufig, wann das so gemacht wird...sry...viell. ja genau hier, wenn du nachweislich keine schuld hättest...

MfG, Micha

Hi!
Kenn ich nur über den sog. Rabattretter (ein Unfall "frei").

Grüße, T

Nee, das mein ich definitiv nicht

Ich meine, dass es wirkl. haftpflichtfälle gibt, wo irgendwie aufgrund schuldlosigkeit oder ähnlichem nicht hochgestuft wird, obwohl gezahlt werden muss...hmhm...hab das in der ausbildung gelernt, nun sitz ich aber im aussendienst, und nicht in der direktion wo die fachabteilungen das entscheiden...daher grad kp mehr...

MfG, Micha

lunimuc · Geschrieben: 15.12.2009 - 15:30

Raptor007 hat folgendes geschrieben:

Ich warte auch nur noch auf den Tag wo das schief geht.
Und dann werde ich den Eltern erst mal richtig was erzählen.

Warum bis dahin warten. Hast anscheinend auch keinen *piep* in der Hose... Regst Dich drüber auf, dass die Passanten nichts sagen, siehst es anscheinend jeden Tag selbst, willst aber warten bis es knallt und dann handeln. Reife Leistung, aber sich über andere aufregen!