Bachelor oder Diplom

Er0l0yD · Geschrieben: 02.11.2007 - 15:24

Hm, viele scheinen noch nicht zu wissen, dass die auslaufenden Diplomstudiengänge umgestellt wurden:

Es gibt keine Studienleistungen mehr -> also in jedem Semester in jedem Fach ne Klausur, die nicht beliebig oft wiederholt werden kann.

Ich denke aber, dass es ein deutliches Zeichen ist, wenn sogar die Profs dem Ganzen (Bachelor) skeptisch ggü stehen oder?

Wenn ich meinen Studiengang als Bachelor anschaue, so fehlen da jede menge Fächer, da kann mir keiner erzählen, gleicher Stoff in weniger Zeit!

Aber Leute: nehmt das nicht als pers. Kritik

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tburnz · Geschrieben: 02.11.2007 - 15:34

Er0l0yD hat folgendes geschrieben:

Ich denke aber, dass es ein deutliches Zeichen ist, wenn sogar die Profs dem Ganzen (Bachelor) skeptisch ggü stehen oder?

Hi!
Komisch, davon hab ich noch nix gemerkt- bei uns stehen die Profs dem ganzen eher aufgeschlossen gegenüber...und machen wir uns nix vor: JEDE Neuerung wird i.d.R mit Skeptizismus beäugt. War genau das gleiche Gehabe, als hier in Berlin aufs Zentralabitur umgestiegen wurde.Die Zukunft wird es zeigen, was der Bachelor/ Master wert ist. Irgendwann werden auch die Personalabteilungen umdenken und diese akad. Grade richtig einzustufen wissen- nicht zuletzt deshalb, weil auch 2006 wieder tausende (!) Ingenieurstellen in D unbesetzt geblieben sind.
Was die Anzahl der Fächer angeht, kann ich nix dazu sagen, weil ichs noch mit keinem adäquaten Dipl.-Studiengang verglichen hab (wozu auch, ich hab auch mit nem Bachelor keine Minderwertigkeitskomplexe

). Was den Inhalt der Fächer angeht: wir haben für fast jedes Fach die Skripte online zur Verfügung, eben weil vermehrt das Selbststudium erwartet wird (auch das wird ein späterer Pluspunkt sein). Diese Skripte sind ausnahmslos mindestens 3 Jahre alt- und da gabs noch keinen Bachelor...

Grüße, T

OPRCali · Geschrieben: 02.11.2007 - 19:33

tburnz hat folgendes geschrieben:

...JEDE Neuerung wird i.d.R mit Skeptizismus beäugt...

Womit? Geiles Wort

Auf jeden Fall hast du meine volle Zustimmung. Woran das wohl liegen mag?

nr1ebw · Geschrieben: 02.11.2007 - 21:20

Ich weis ja nicht wo ihr alle studiert, aber ich kann eure Aussagen über den Dipl.-Studiengang nicht bestätigen.

Ich hatte jedes Semester Klausuren. In allen Fächern. Und ich mußte JEDE Klausur bestehen.

Es gab auch nur begrenzte Möglichkeiten zum Wiederholen einer Klausur.

Ich hatte KEINE Fächer, wo nur die Anwesenheit ausgereicht hat.

Desweiteren mußte ich 2 Praxissemester machen, jeweils mindestens 20 Wochen.

Dazu kamen in jedem Semester ca 2 Labore, wo auch ausführliche Laborberichte abgegeben werden mussten.

Ich sage auch immer: unbedingt die Dipl.-Studiengänge von Uni und FH unterscheiden. Da gibt es riesen Unterschiede.

Deliver_Boy · C-T Lehrling Dabei seit: 22.10.2007 Beiträge: 20

Also ich konnte jetzt sehr gut den stoff vergleichen

beim bachelor wird der stoff schneller durchgezogen..
Allerdings bei weitem nicht so gründlich und in solcher Fülle!

Z.Bsp: Ist bei Bachelor Informatik jetzt einiges weg gefalllen wie Physik, Linux und C Programmierung.
Sogar Mathe wird beschränkter angeboten.
Alles Sachen die (Physik ist strittig) ich als sehr wichtig empfinde.

Wlaed · Geschrieben: 03.11.2007 - 10:34

ich studiere noch Dipl.Ing und bin stolz drauf!

bei uns an der HS kann man schon seit 2003 keinen Dipl. Ing nehr studieren. die alten nachzügler müssen bis SS2008 das Diplom gemacht haben, ab da verfahlen alle scheine.

Bachelor würde ich nicht studieren wollen, obwohl die Studienzeit kürzer ist, bekommt man auch weniger stoff vermittelt. dazu kommt, zumindest in Architektur, es gibt kein Praxissemester mehr (wie ich finde ein Muss in so einem Beruf), die Bachelor können nichts, im Vergleich mit den Dipl.ing´s im gleichen Semester.

wir wurden noch viel härter dran genommen, als die als so tollen Bachelor.

ok. ein Vorteil gibt´s, wir hatten immer nur einen prof pro Fach/Vorlesung, die Bachelor haben bis zu 3 Prof´s, die alle anwesend sind und ihre Meinung dazu geben.

als Dipl.Ing habe ich die gleichen Chancen Master zu studieren, wie auch die anderen, mit dem anderen abschluss oder ne anderen FH.
man muss sich nämlich bewerben und dann wird entschieden!

PS: ich werde einer der letzten Dipl.Ing´s, die von der Hochschule Bremen, in fachrichtung Architektur, abgehen werden, und bin stolz darauf, noch einer zu sein !

Panki200 · Geschrieben: 03.11.2007 - 12:42

Wow,
interessant zu sehen wer von uns hier alles so etwas studiert oder schon so nen Abschluss hat.
Da komm ich mir ja richtig "winzig" vor mit meiner staatl. geprüften Techniker- (Elektrotechnik) Schule!

OnkelRico · Geschrieben: 03.11.2007 - 13:01

Deliver_Boy hat folgendes geschrieben:

Also ich konnte jetzt sehr gut den stoff vergleichen

beim bachelor wird der stoff schneller durchgezogen..
Allerdings bei weitem nicht so gründlich und in solcher Fülle!

Z.Bsp: Ist bei Bachelor Informatik jetzt einiges weg gefalllen wie Physik, Linux und C Programmierung.
Sogar Mathe wird beschränkter angeboten.
Alles Sachen die (Physik ist strittig) ich als sehr wichtig empfinde.

Was Du bei der Sache allerdings vergisst: In dem genannten Beispiel von Informatik, gibt es mit Sicherheit Abspaltungen in spezialisiertere Studienrichtung, sodass man in der allgemeinen Informatik z.B. kein Physik braucht. Und C gab es eigentlich nie vordergründig, sondern nur struktorierte und objektorientierte Programmierung, anhand einer Programmiersprache. Das erste wird oft anhand von C gelehrt, das zweite meist anhand von C++ oder Java.

Ansonsten gab es so manchen Post wo ich sagen muss:
Löst Euch einfach mal von der Vorstellung, 2 Vorlesungen die Woche über zu haben und den Rest der Woche ausschlafen zu können. Dass es weniger Lehrveranstaltungen gibt, heisst ja nicht, dass man seinen Ar... nicht drehen kann für den Abschluss. Ich denke da sogar noch radikaler und halte Vollzeitstudien überhaupt für überholt, aber das können nur Leute nachvollziehen, die auch mal das Berufsleben gesehen haben (und damit meine ich kein Praxissemester).

Wlaed · Geschrieben: 03.11.2007 - 13:28

die Kunst eines Studenet ist es alles unter ein Hut zu bekommen - Studieren, Arbeiten und Feiern.

ich habe immer neben bei gearbeitet und zwar auch immer mehr, als 20 Stunden/woche
es hat zwar die dauer meines Studiums etwas in die länge gezogen, aber trotzdem ist es alles möglich.

und wenn ich mir den Stundenplan von Bachelor angucke, dann haben die gerade mal 3-4 stunden pro tag an Vorlesungen, wir mussten noch teilweise von 9 bis 18 Uhr da sein und das fast jedem tag.

Er0l0yD · Geschrieben: 03.11.2007 - 13:37

Wlaed hat folgendes geschrieben:

und wenn ich mir den Stundenplan von Bachelor angucke, dann haben die gerade mal 3-4 stunden pro tag an Vorlesungen, wir mussten noch teilweise von 9 bis 18 Uhr da sein und das fast jedem tag.

Du sagst es - bin auch oft bis 21 Uhr am Start...

Die Materie wird einfach nicht so ausführlich behandelt und es fehlen eben eine ganze Ecke an Fächern... so gesehen ist es hingegen der meisten Behauptungen sogar stressiger Dipl. zu sudieren (meiner Meinung nach)