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Calibra-Gebrauchtkauf / Laufleistung
Öfters wird die Frage gestellt, welchen Calibra könnt ihr mir empfehlen
oder welcher Motor ist der Beste oder aber die Frage nach der Laufleistung beim
Gebrauchtkauf.
Was die Motorisierung selbst angeht, gibt es keine Empfehlung. Es bleiben immer
offene Fragen, wie z.B.
• Versicherungskosten
• Teile und Reparaturkosten
• Was reicht euch an Leistung
• Welche Motorcharakteristik gefällt euch
• Anschaffungspreis
Es sollte klar sein, das ein Calibra-Turbo im Unterhalt wesentlich kostenintensiver
ist als ein 8 oder 16-Ventiler mit 85, 100 bzw. 110 kw und immer noch teurer
als der V6.
Tipp: Verschiedene Motorisierungen einmal zur Probe fahren
– einen besseren Vergleich gibt es nicht. Und euer Budget einmal durchchecken!
Man(n) sollte z.b. nach dem Kauf , den Vorbesitzer vielleicht mal mal anrufen oder anschreiben ob er euch diverse Daten
von dem Fahrzeug geben kann , z.b. wieviel er gelaufen hat als er den Wagen
verkauft hat , Unfallschäden usw.!
Wenn z.b. angegeben wird " Motor Überholt " RECHNUNGEN
zeigen lassen , weil man kann halt nicht in einem Motor reinschauen , und erzählen
können die Leute leider sehr sehr viel. Man sollte darauf achten, dass
ein Fahrzeug scheckheftgepflegt ist oder ob diverse Fahrzeuge die von irgendwelchen
Hobby-Tunern gewartet worden sind -oder gar überhaupt nicht gewartet worden
sind.
Die Frage nach der Laufleistung:
Jedes Auto, was mehr als 100tkm gelaufen hat, wird schon einige Verschleißteile
verbaut haben. Für viele sind die 100tkm eine Art „magische“ Grenze. Die Laufleistung
besagt aber nichts über den (Motor) Zustand eines Calibras.
Sicherlich gibt es einige Teile am Motor, die nach einer gewissen Laufleistung
"altersschwach" geworden sind und somit bald ausgetauscht werden müssen.
Der erste Wechsel des Zahnriemens ist - laut Opel - schon nach 60tkm nötig.
Folgearbeiten könnten u.a. die
Lambdasonde werden (Lebensdauer lt. Bosch 90-120.000km)
Wichtiger als das Jonglieren mit der Laufleistung – seien es 90tkm oder 130tkm
– ist der allgemeine Pflegezustand - denn der sagt auch etwas darüber aus, wie
es um den Motor bestellt sein könnte.
Interessante Kriterien beim Kauf:
Scheckheftgepflegt?
Ist ein Calibra Scheckheftgepflegt, kann man davon ausgehen, dass dem Vorbesitzer
der Pflegezustand wichtig war und somit auch alle relevanten Servicearbeiten
am Motor durchgeführt wurden.
Allgemeiner Zustand?
Ein wirklich „sauberer“ Wagen (also nicht nur Lack und Innenraum) beantwortet
die gleiche Frage. Sollte er nicht Scheckheftgepflegt sein, heisst es noch lange
nicht, dass der/die Vorbesitzer lieblos waren. Zahnriemen und Oelwechselintervalle
eingehalten? Lässt sich an den Aufklebern (ZR) bzw. Oelwechselschildchen ersehen.
Selbst minimaler Rost hat nicht unbedingt etwas mit schlechter Pflege zu tun
- der Calibra hat halt seine Schwachstellen.
Vorbesitzer?
Viele schreckt es ab, wenn ein Fahrzeug mehrere Vorbesitzer hat – wollten die
doch den Calibra schnell wieder loswerden?
Da ist leider oft was dran – aber nicht immer! Hat z.B. der letzte Besitzer
den Calibra über mehrere Jahre gefahren und ist der Pflegezustand im allgemeinen
gut – könnte es ja die Ausnahme sein.
Mehrere jüngere Vorbesitzer deuten schon mehr darauf hin, dass der Calibra evtl.
des öfteren „getreten“ wurde. Trotz alledem kann er in einem guten und gepflegten
Zustand sein. Jüngere Besitzer machen die üblichen Wartungsarbeiten am Motor
- vor allem auch aus Kostengründen - meistens selbst. Und die könnten evtl.
sogar "pingeliger" sein als die Zeitangaben im Scheckheft.
Umbauten:
Einige Leute scheuen Umbauten – sie wollen lieber einen „unverbastelten“ Calibra,
andere halten bestimmte Umbauten für sinnvoll oder legen sogar Wert auf einem
umgebauten Calibra.
Ein – weitaus – originaler Calibra mit schönen Alufelgen und dezenter Tieferlegung
und etwas "Tuning" hat natürlich seinen Reiz, spart man da doch schon einiges
an Umbaukosten. Umgebaute Calibras müssen nicht schlecht sein – siehe allgemeiner
Zustand!
Bei Motorumbauten bzw. selbst gemachten Modifikationen ist zur Vorsicht gemahnt.
"Billiges" Chiptuning, ein offenes und selbst gebautes Ansaugsystem oder gar
andere Nockenwellen sind mit Sicherheit nicht verschleißmindernd und ein leistungsmäßig
ausgereizter Motor braucht erheblich mehr Pflege des Besitzers als ein Serienmotor.
Checkpunkte für den Motor:
• Vor dem Starten gucken, ob der Motor kalt ist
• Startet der kalte Motor sofort?
• Läuft der Motor gleich rund?
• Nimmt er ohne zu zögern Gas an?
• Ein Blick in den Öleinfüllstutzen: Kein gelblicher Schlamm? Wenn ja, evtl. viel Kurzstrecke (Kondeswasser-Ölgemisch)
• Ausgleichsbehälter für Kühlwasser beim laufenden Motor: Luftblasen? Ölspuren?
• Auf ungewöhnliche Geräusche achten: Rasseln, tickern, klackern...!
• Qualm (Weiss, Blau oder Schwarz) aus dem Auspuff?
• Den Calibra unter Last fahren!
• Ruckelt er im Schiebebetrieb? Leistungslöcher?
• Ruhige Leerlaufdrehzahl?
• Motor im warmen Zustand starten - springt er auch dann sofort an?
• Sichtkontrolle nach dem Fahren: Irgendwo frische Ölspuren?
Fazit:
• Der Erste Blick gebührt den Radläufen und Schwellern/Endspitzen hinten zum Radlauf. Sind sie schon am Blühen? Dann wird es schon kritisch und umfangreiche Karosseriearbeiten stehen im Raum.
• Endoskopieren kann man dann oft erst später und nicht vor Ort.
• Lasst euch nicht von "oberflächlichen Rost" täuschen. Die übereinander liegenden Bleche gammeln von innen nach aussen.
• Zweiter Blick hinten unter die Heckschürze zum Heckblech. Wie sieht es da aus? Auch übereinanderliegende Bleche mit selbigen Korrosionsproblemen.
• Dritter Blick Federaufnahme hinten! Legt sich der Calibra hinten schon selbst tiefer weil die Federaufnahme (Teller wo die Feder oben auf sitzt) in den Träger drückt?
• Vierter Blick: Tür aufmachen und zur A-Säule rein leuchten ob er da schon knusprig ist.
• Fünfter Blick: In dieses Forum wo ihr alle Fragen stellen könnt. Hier gab es schon fast jedes Thema. Die Suchfunktion bemühen und sich einlesen hilft. Ist auch alles gratis.
Wartungs- und Pflegezustand des Calibras sind meistens aussagekräftiger als
die tatsächliche Laufleistung! Zumal Motorteile wie Anlasser, LiMa etc. aufgrund
der Großserie auch gebraucht recht günstig zu bekommen sind.
Ein „gut gefahrener“ Motor mit 240tkm Langstrecke ist oft gesünder als ein „schlecht behandelter“
Motor mit 120tkm Kurstrecke.
Solltet ihr Zweifel am Kauf haben, könnt ihr eine unabhängige Zustandsprüfung
bei der DEKRA etc. veranlassen (einige Versicherungen bieten einen solchen Service
für Versicherungsnehmer kostengünstiger an).
Die können zwar auch nicht in den Motor gucken, euch aber recht genau sagen,
was am Wagen ist - und was nicht. Sehr hilfreich ist auch immer eine Kompressionsmessung, die man aber beim Ansehen eiens Autos schlecht machen kann.
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