Bei der Verbrennung des Kraftstoff/Luft-Gemisches wird es dem Motor ausgesprochen warm ums Herz. Denn außer Kraft für die Fortbewegung gibt er auch Wärme ab, und das nicht zu knapp: 1/4 Kraft, 1/3 Wärme lautet ungefähr das Verhältnis. Die Wärme muß von der Kühlanlage abgeführt werden.
Durch den Motor wird ständig eine Wassermenge von 6,9 bzw. 7,4 Liter Kühlmittel gepumpt. Das besorgt die Wasserpumpe. Vom Zahnriemen angetrieben, beschleunigt sie den Wasserstrom durch ein kleines Schaufelrad an ihrer Rückseite. Das Kühlmittel fließt aber nicht nur kreuz und quer durch den Motor, sondern auch durch den Kühler. Dort wirkt Luft als abkühlendes Element, entweder als Fahrtwind oder durch den Kühlerventilator beschleunigt.
Auf welchem Weg das Kühlmittel durch die zahlreichen Kanäle und Schläuche strömt, hängt von seiner momentanen Temperatur ab:
- Bei noch nicht betriebswarmem Motor fließt das Kühlmittel im "kleinen Kreislaufs", der durch den Motor und durch den Heizungs-Wärmetauscher führt.
- Über ca. 92°C öffnet der Thermostat den »großen Kühlwasserkreis<, der den Kühler mit einbezieht. Dort wird das Kühlmittel durch den Fahrtwind und durch den vom ggf. zugeschalteten Kühlerventilator erzeugten Luftstrom abgekühlt.
Die Kühlanlage faßt je nach Motor unterschiedliche Flüssigkeitsmengen:
Diese doch recht geringe Wassermenge würde bei einer scharfen
Autobahnfahrt oder einem Paßaufstieg im Hochgebirge nicht ausreichen,
wäre das Kühlsystem nicht unter Druck gesetzt. In der Kühlanlage
herrscht bei Betriebstemperatur ein Überdruck von 1,2-1,35 bar. Das
erhöht den Wasser-Siedepunkt von 1 00°C auf etwa 125°C. Somit ist
eine gewisse Reserve geschaffen. Der Motor kann also Betriebstemperaturen von
über 1000C erreichen, ohne daß "Kochgefahr" im Kühlsystem besteht.
Verantwortlich für ein gutes "Arbeitsklima" des Motors sind:
- Der Verschlußdeckel auf dem Ausgleichbehälter, der den Druck
reguliert.
- Der Thermostat, der nach dem Kaltstart die Kühlflüssigkeit nicht
gleich durch den Kühler strömen läßt, sondern erst mit
steigender Temperatur.