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atm19862
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Beitrag: 741917 Geschrieben: 16.08.2017 - 18:50 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hi,

Zu 1)

Der engste Punkt ist meistens unterhalb, vom OT-Betreich des Kolbens zu finden, du solltest eigentlich überall rankommen, zur Not nimmt man gutes Klebeband und ne Flachfeile zum Verlängern der Fühlerlehre.

Am einfachsten richtet man den Ring mit dem entsprechenden Kolben des jeweiligen Zylinders aus, indem du den Ring mit dem Kolben an die besagte Stelle runterdrückst, Laufbuchse wurde vorher natürlich geölt.

Den engsten Punkt der Laufbuchse ermittelst man mit Hilfe folgender Werkzeuge : Mikrometer, Innen-Meßuhr, Schieblehre.

Ich hoffe dein Kaffe/Tee/Zigaretten stehen schon bereit:

1. Mit Schieblehre den groben Innendurchmesser jeder Laufbuchse ermitteln und notieren (für später).

2. Unten am Kurbelgehäuse findest du eingeschlage Richtzahlen, für jeden einzelnen Zylinder, diese geben Aufschluß über die variierenden Werks Laufbuchsen/Zylinder Werte.

Richtzahl 8 = Laufbuchse 81,575mm bis 81,585 mm / Kolben 81,540mm bis 81,550mm
Richtzahl 99 = Laufbuchse 81,585mm bis 81,595mm / Kolben 81,550mm bis 81,560 mm
Richtzahl 00 = Laufbuchse 81,595mm bis 81,605mm / Kolben 81,560mm bis 81,570mm
Richtzahl 01 = Laufbuchse 81,605mm bis 81,615mm / Kolben 81,570mm bis 81,580mm
Richtzahl 02 = Laufbuchse 81,615mm bis 81,625mm / Kolben 81,580mm bis 81,590mm

Relevant sind nur die Laufbuchsen, die Kolbenwerte sind optional.

Durch die vorangegangene Messung mit der Schieblehre, kannst du jetzt schon mal "grob" einschätzen, wie verschlissen die Laufbuchsen im OT-Bereich sind. Hat eigentlich nix mit dem Suchen der engsten Stelle zu tun, aber es ist halt gut zu wissen.

3. Nun stellst du das Mikrometer auf den durch die Richtzahl vorgegeben Mittelwert ein.

4. Dann setzt du die entsprechende Meßschraube in die Innen-Meßuhr ein und drehst an der Schraube, bis die Länge der Meßuhr, mit dem Maß des Mikrometers übereinstimmt und die Meßschraube der Uhr, vom Mikrometer belastet wird. Dann wird durch Drehen an der Anzeige der Uhr, diese auf Null gebracht. Achtung, die Meßuhr bleibt nach dem Justieren der Schraube und während des Nullens, im Mikrometer eingespannt. Das Mikrometer dient der Meßuhr-Kalibrierung.

5. Die Meßuhr wird in die Laufbuchse eingeführt und nun siehst du automatisch eine Abweichung auf der Anzeige. Im Bereich des OT, sollte die positive Abweichung am Grössten sein (Zeiger im Plusbereich), aber egal. Nun führst du die Uhr, im 90° Winkel zur Laufbuchse, in Dieser, gleichmäßig auf und ab. An der Stelle die mit der geringsten positiven Abweichung (Zeiger im Plusbreich), befindet sich vorerst, die engste Stelle, der Wert wird notiert.. Da Laufbuchsen die Angewohnheit haben leicht oval zu sein, drehst du die Uhr um 90° in der Buchse und wiederholst den Vorgang, wenn sich keine noch engere Stelle auftun sollte, ist die Arbeit abgeschlossen.


Zu 2)

Natürlich mit der guten alten Fühlerlehre.


Zu 3)

Normalerweise mit einer Kolbenringfeile, das Teil sieht aus wie ne kleine Tischkreissäge mit einer Kurbel dran, das anstatt eines Sägeblatts, ein Schleifblatt hat.

Das flache Ende des Rings wird parallell zur Schleifscheibe angesetzt und dann wird gekurbelt, aber nicht zu viel schleifen, leiber langsam rantasten, damit nicht zu viel Material abgetragen wird.

Da sowas kein normaler Mensch in der Garage stehen hat, gibts auch die Hausfrauen Variante. Dazu wird ein dünnes Stahlblech mit Doppelseitigem-Klebeband versehen, darauf kommt ein Blatt 120er Schleifpapier. Das Teil Spannst du in den Schraubstock, dann wird das Klobenringende am Schleifpapier entlanggerieben (waagerecht).

Du kannst auch eine Feile waagerecht in den Schraubstock spannen und so das Material abtragen, aber Vorsicht, eine standard Feile ist verdammt grob, sonst droht der "3-Mal abgeschnitten und immernoch zu kurz"-Effekt.


Zu 4)

Korrekt


zu 5)

Richtig


Zu 6)

Es gibt ja für den C25XE nur 2 Sätze, Standardmaß und Übermaß + 0,5mm.

Bei Standardkolben muss man Standard-Ringe nehmen, bei Übermaßkolben Übermaß-Ringe, da darf nichts vermischt werden, sonst ist deine ganze Mühe umsonst. Die Maschine wird, wenn du die Übermaß-Ringe passend schleifst, keine Kompression haben und Öl verbrennen.

Denn der Innendurchmesser der Übermaß- Ringe ist auf den größeren Außendurchmesser der Ringnut des Kolbens abgestimmt. Die Kolbenringe würden einfach nicht an die Laufbuchse angedrückt werden und dazu, nicht am Kolben anliegen.

Wenn dein Block noch nicht aufgebohrt/bearbeitet wurde, musst du Standard-Ringe nehmen, ga gibts nichts zu wollen.


Jetzt wirds aufwendig :

Aufgrund dieser Ausgangslage müsstest du eigentlich schon als Erstes prüfen, ob deine Zylinder noch in der Toleranz des Standardmaß sind, davon ist abhängig, ob du überhaupt weiter machen kannst, oder dir der Gang zum Motorenbauer leider nicht erspart bleibt.

Eine Toleranzprüfung erfordert das Vermessen der Laufbuchsen und Kolben und berechent sich wie folgt (an Uhr eingestellter Buchsen-Mittelwert (+) positive gemessene Toleranz (=) Tatsächlicher Laufbuchsendurchmesser (-) gemessener Kolbendurchmesser (=) tatsächliche Differenz)

Die Differenz X darf 0,045mm nicht überschreiten.

Bei der Kolbenmessung wird am Kolbenhemd (ca. 1cm oberhalb der Unterkane), mit einem entsprechendem Mikrometer germessen und das am besten an 4 Stellen, somit 90° versetzt . Meßbereich von 81,540mm bis 81,590mm muss dafür abgedeckt werden.


Nochmal alle Werte zusammengefasst:

Differenz zwischen Laufbuchse und Kolben = max 0,045mm (an Uhr eingestellter Buchsen-Mittelwert + positive gemessene Toleranz = Tatsächlicher-Laufbuchsendurchmesser - gemessenen Kolbendurchmesser = Differenz)
Differenz zwischen engster und weitester Stelle der Laufbuchse = max 0,0065mm (dafür kann die Uhr an der ermittelten engsten oder weitesten Stelle, "in" der Buchse, genullt werden)
Maximale Konizität (Unrundheit,Ovalheit) der Laufbuchse = max 0,0065mm (an 4 Stellen Messen die Uhr jeweils nullen und an der Stelle um 360° drehen)


Abschließend möchte ich sagen, ich bin kein Prophet und das oben geschriebene sind nicht die 10 Gebote. Falls sich nach dem Vermessen rausstellt, das irgendeine Toleranz nur minimal überschritten wurde, aber der Motor vorher gut gelaufen ist und kein Öl verbraucht hat, dann schleif die Ringe ein und bau den Bock zusammen. Ich habe vor Jahren beim Motorenbauer knapp 2400€ gelassen und mein Block war in der Toleranz. Es wurde nur nachgehohnt samt neuen Kolben und Kurbelwellen gedöns, ich will nicht wissen was das Aufbohren, auf Übermaß, zusätzlich kostet. Unangebrachte, übertriebene Pingeligkeit sollte niemanden in die roten Zahlen stürzen, da ich finde das 2400€ ne menge Holz sind.



MfG

atm19862
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Beitrag: 741924 Geschrieben: 16.08.2017 - 21:32 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hi,

alter, der Wahnsinn! Ich habe nun viermal gelesen (mit Kaffee), da steckt schon einiges an Info drin. Vielen vielen Dank, ich kann es echt nicht oft genug sagen!

Bevor ich mich nun an die Arbeit machen kann, muss ich mir eine Innenmessuhr und ein Mikrometer besorgen. Da ich keinen Zugang zu derartigen Geräten habe, ich die Investition aber als sinnvoll erachte (hätte ich schon öfter mal gebraucht), bleibt nur der Kauf. Wie es verwendet wird, habe ich denke ich begriffen (in Theorie versteht sich).

Nun kann ich mir aber ja nicht alle Größen besagter Messgeräte kaufen und habe auch keine Ahnung von der Qualität. Bei der Fühlerlehre kann man nicht viel falsch machen, solange man - gemäß deiner Maße - eine Fühlerlehre kauft die schon bei 0.02 mm und nicht erst mit 0.05 mm anfängt richtig? (kleinere habe ich nicht gefunden, aber 0.02 reicht ja)

Bei der Innenmeßuhr und dem Mikrometer bin ich mir unsicher. Denn ich brauche das Mikrometer ja um die Meßuhr zu kalibrieren. Welche Größen sind denn hier sinnvoll?
Gemäß der von dir gegebenen Maße wäre ein Mikrometer mit Größe 75 - 100 mm sinnig oder, denn ich muss ja im Bereich um 81.xx kalibrieren/messen?

Bei der Innenmeßuhr kann ich ja ein Set mit "50 bis 160 mm" o.Ä. nehmen. Ich weiß, ein ebay set für 19.99 € wird wohl in puncto Genauigkeit nicht das geilste sein. Aber 300 € werde ich wohl eher auch nicht zahlen...
Das bringt mich dann auch zum letzten Punkt, denn da gebe ich dir im Besonderen Recht.

Ich persönlich finde auch 100 € ist viel Geld. Ich habe lange gespart, um mir nun solche Dinge leisten zu können - aber wenn man viel selbst macht, lässt sich ja auch einiges sparen. Da springt dann schonmal das ein oder andere Mikrometer bei raus biggrin.gif
Letzteren Tip werde ich ebenfalls beherzigen, wenn's grob passt dann "wird's schon passen".

Zuletzt nochmal - im Namen aller die das mal lesen/brauchen - vielen Dank an dich!
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atm19862
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Beitrag: 741925 Geschrieben: 17.08.2017 - 05:05 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hi,

eine 0,02 mm-1mm Blattlehre sollte ausreichen, da 0,02mm das genau den Mittelwert des Ölabstreifrings darstellt. Dieser hat von allen Ringen das kleinste Ringhöhenspiel.

Damit du das Stoßspiel vom Ölabstreifring messen kannst, kaufst du diese Lehre einfach 2 mal und kombinierst beide Lehren, um auf die (theoretisch) maximalen 1,4mm zu kommen.

Das 75mm-100mm Mikrometer ist passend, da du im Bereich von 81mm kalibrieren musst. Aber nicht die Genauigkeit ausser Acht lassen, die Uhr muss 0,001 Abstufungen besitzen, da du im Tausendstel Bereich arbeitest. Wenn das Teil nur 0,01mm (Hundertstel) kann ist es ungeeignet.

Das Innenmeßuhr-Set von 50mm-160mm sollte auch passen, da auch dort der 81mm Bereich abgedeckt wird. Auch hier beachten, das Teil muss Tausendstel können, also 0,001mm Abstufungen haben. Denn die Toleranz bei Unrundheit und Duchmesserdifferenz, ist 0,0065mm.

Nichts zu Danken, ich versuche zu helfen wo ich kann.


mfg

atm19862
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Reifaa
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Beitrag: 741944 Geschrieben: 18.08.2017 - 16:00 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hey mal so ne Frage an die Anderen Leute die das hier ein bisschen mitverfolgt haben: wie seid ihr denn bei der Montage der neuen Kolbenringe vorgegangen? Habt ihr die benötigten Gerätschaften so daheim rumliegen, gekauft oder evtl ausgeliehen? Habt ihr es evtl machen lassen (besonders das messen etc.)?
Oder habt ihr diese Arbeiten mehr oder weniger übern Daumen gemacht bzw nicht aufs 1000stel genau?

Ich bin aktuell auf der Suche nach den benötigten Messinstrumenten und stelle fest, dass viel Genauigkeit sehr viel Geld kostet erstaunt.gif Mein Problem ist, dass ich es schon gerne anständig machen will. Aber diese Art der Gerätschaften - insbesondere mit dieser Genauigkeit - brauche ich halt sehr selten. Andererseits denke ich mir, wenn ich's mache, dann halt gescheit. Bin etwas ratlos gruebeln.gif

Viele Grüße
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jojo82
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Beitrag: 741945 Geschrieben: 18.08.2017 - 16:28 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Mir hat mein Onkel damals alles mitgebracht, der war Werkzeugmacher...

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Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!!!

alle Angaben nach bestem Wissen und gewissen, aber: keine Garantie / Gewährleistung

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Beitrag: 742000 Geschrieben: 21.08.2017 - 12:45 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hey,

alles klar, vielen Dank jojo82! Habe beschlossen, mir gescheites Zeug, dafür aber gebraucht zu holen. Habe lange gesucht und gute, erschwingliche Sachen gefunden. Habe auch das ein oder andere Video und Datenblatt gecheckt, um ins Messen/die Bedienung der Geräte etwas "reinzukommen". Da ich noch keine Messuhr etc hier liegen habe, tue ich mich bei der ein oder anderen Sache etwas schwer, z.B. bei der von atm19862 beschriebenen "positiven Abweichung vom Mittelwert" beim Bestimmen des Laufbuchsen-Durchmessers.

Positive Abweichung heißt für mich, dass ich einen größeren Wert als den eingestellten Mittelwert messe? Sozusagen ist es an dieser Messstelle "weiter", d.h. es ist weniger Material da, weil man mehr Verschleiß hat als an anderen Stellen? Die Uhr zeigt dann z.B. 81,500 anstatt 81,450 an richtig? Sofern man die Uhr bei 81,450 genullt hat, würde sie 0,050 anzeigen?
Edit: Stimmt nicht, denn der Messwert wird genau andersrum gelesen... Also die positive Abweichung muss man abziehen vom Einstellmaß, denn der Messstift wird stärker eingedrückt ==> es ist enger an dieser Stelle. ja.gif


Was heißt denn dann "negative Abweichung? Kann das dieses Gerät denn anzeigen? Denn wenn ich nicht "anstoße mit dem Messsystem", bin ich ja quasi auf Null? Oder ist das System so ausgelegt, dass man auch ins negative messen kann?

Dies bringt mich dann auch zum Punkt 5 von atm19862 Beschreibung:

Zitat:
5. Die Meßuhr wird in die Laufbuchse eingeführt und nun siehst du automatisch eine Abweichung auf der Anzeige. Im Bereich des OT, sollte die positive Abweichung am Grössten sein (Zeiger im Plusbereich), aber egal. Nun führst du die Uhr, im 90° Winkel zur Laufbuchse, in Dieser, gleichmäßig auf und ab. An der Stelle die mit der geringsten positiven Abweichung (Zeiger im Plusbreich), befindet sich vorerst, die engste Stelle, der Wert wird notiert.. Da Laufbuchsen die Angewohnheit haben leicht oval zu sein, drehst du die Uhr um 90° in der Buchse und wiederholst den Vorgang, wenn sich keine noch engere Stelle auftun sollte, ist die Arbeit abgeschlossen.


Warum ist denn "die Stelle mit der geringsten positiven Abweichung" die engste Stelle?
Edit: Auch das ergibt sich aus meiner Einsicht oben...

Eine weitere Frage betrifft das Kalibrieren der Messuhr. Wenn ich das nun richtig verstanden habe, stelle ich den Mittelwert der Laufbuchsenrichtzahl an einer Bügelmessschraube ein:
In meinem Fall sind das z.B. für Richtzahl 8 (Laufbuchse 81,575mm bis 81,585 mm) = 81,580. Dann stecke ich die "Messschraube" der Messuhr in die "fixierte" Bügelmessschraube und "drehe an einer Schraube". Welche Schraube dreht man hier, denn das Maß der Bügelmessschraube zu verstellen macht recht wenig Sinn oder? Hört sich an als könne man an der Uhr oder der "Messschraube" des Innenmessgerätes auch drehen? Was stellt man hier ein? An sich wäre es ja sinnvoll, die Uhr auf 0 zu stellen, wenn der Messtaster der Uhr genau dem eingestellten Maß der Bügelmessschraube entspricht. Das stelle ich mir wiederum etwas schwierig vor, da man mit einer Bügelmessschraube ja eigentlich an der Ratsche solange weiterdreht, bis eine definierte Kraft erreicht wird, um exakt zu messen.

Bitte entschuldigt, falls die Fragen absolut dämlich sind mhh.gif Ich hatte diese Teile einfach noch nie in der Hand, da kann man sich das schwer vorstellen - selbst wenn man youtube Videos anschaut fehlt einem da die Hälfte der Infos...
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atm19862
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Beitrag: 742006 Geschrieben: 22.08.2017 - 03:07 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hi,

ich habe mich wohl etwas unglücklich ausgedrückt.

Positive Abweichung bedeutet, das die Laufbuchse an der Meßstelle/Position weiter ist, da durch Verschleiß Material abgetragen wurde, die Laufbuchse ist an der Stelle größer, somit weiter. Das hast du schon richtig erkannt.

Der Knackpunkt ist, ein "positiver" Wert kann mit einer "Analogen" Zeigeruhr "nicht direkt" gemessen/angezeigt werden, dieser wird ermittelt/errechnet. Deswegen ist der Laufbuchsen-Mittelwert essenziell, um ein Sauberes Meßergebniss zu erzielen. Eine analoge Meßuhr hat keinen "echten" Nullpunkt wie z.B. ein Manometer und kann nur die Differenz (Abweichung) messen.

Jetzt kommts, wenn du mit der Uhr an eine Stelle kommst, die größer, somit weiter ist, als der eingestellte Mittelwert, dann bewegt sich der Zeiger der Uhr von 0 aus nach links (gegen Uhrzeigersinn). Der Zeiger befindet sich also links von der 0 auf der Anzeige.

Wenn du an eine Stelle kommst die enger als der Mittelwert ist, dann würde sich der Zeiger von 0 aus, nach rechts bewegen (im Uhrzeigersinn). Der Zeiger befindet sich rechts von der 0 auf der Anzeige.

In meinem kranken Kopf ist, daher der Bereich links von der 0 auf der Anzeige, der positive Bereich (+), da ich diese gemessene Differenz, mit dem Mittelwert addieren muss, um aus das Ergebnis zu kommen.

Sollte sich der Zeiger rechts von der 0 auf der Anzeige befinden, muss ich den Wert vom Mittelwert abziehen, um auf das Ergebnis zu kommen.

Kurz und knapp:

Zeiger links von der 0 ist (+) (wird addiert)
Zeiger rechts von der 0 ist (-) (wird subtrahiert)

Die Stelle mit der geringsten positiven Abweichung ist deshalb die Engste, da es nicht sehr wahrscheinlich ist, das der Zeiger sich jemals rechts von der 0 befinden wird. Denn die Laufbuchsen haben ja schon ein paar Kilometer runter und müssten somit Verschleiß aufweisen, also aufgeweitet sein.
Das geht meiner Meinung nach nur, wenn der Falsche Mittelwert angenommen wurde (Richtzahl), oder bei der Kalibirierung was schiefgelaufen ist.

Die Sagenumwobene Schraube an der Innenmeßuhr , ist eigentlich ein Gewinde auf dem Anschlagbolzen (samt Kontermutter) und dient dazu, das du den Innenmeßer auf exakte Länge bringen kannst.


Das Kalibrieren kann so ablaufen, als erstes musst du den Arbeitsweg des Innenmeßers kennen (Beispiel 1,4 mm). Der Meßbolzen vom Innenmeßer hat nen Anschlag, gegen den du nicht laufen solltest, sonst ist die Messung hinfällig. Wir streben mal das Mittelmaß vom Arbeitsweg an.

Jetzt steckst du die Uhr in den Innenmeßer, die Feder in der Uhr belastet den Meßbolzen, 3 Umdrehungen auf der Uhr sollten genug Kraft ausüben, die Uhr wird festgespannt und genullt. Vorraussetzung dafür ist eine Uhr mit 2 mm Meßspanne, wobei 1 Umdrehung 0,2 mm Meßspanne darstellt. Je nach Uhr musst du anpassen. Wir haben jetzt noch 1,4 mm Meßweg (7 Umdrehungen) übrig, das ist mehr als ausreichend, um ans Zeil zu kommen, da wir nur 0,7 mm wollen.

Den Anschlagbolzen drehst du so weit rein, das der Innenmeßer in das Mikrometer rein passt, aber die Uhr, gerade so, nicht belastet wird. Jetzt wird der Anschlagbolzen so weit rausgedreht, bis die Uhr 0,7 mm Diffrenz anzeigt (3,5 Umdrehungen). Jetzt haben wir den Innemeßer grob vermittelt, die Uhr wird wieder genullt. Mikrometer befindet sich im Schraubstock, du hast schließlich nur 2 Hände.

Da wir auch die Uhr im Bezug auf ihre Meßspanne vermitteln wollen, löst du die Uhr und ziehst sie so weit aus dem Innenmeßer raus, bis diese 0,3 mm Differenz anzeigt (1,5 Umdrehungen), anschleißend wieder festspannen und Uhr Nullen. Wärend dieses Vorgangs verbleibt der Innenmeßer im Mikrometer und ja, es macht sich genauso kacke, wie es sich liest. Eine zweite Person ist dabei echt Gold wert.

Jetzt kommen wir endlich zur finalen Einstellung der Uhr, dazu hälst du das Ende mit dem Anschlagbolzen, mit Daumen und Zeigefinger fest, die Uhr liegt auf deiner Handfläche. Jetzt suchst du mit Pendelbewegungen die Mitte der Meßstrecke. Das heißt du führst den Meßbolzen vom Innenmeßer über die Fläche vom Mikrometer, bis du die Stelle mit dem geringsten Ausschlag findest. Wenn diese gefunden wurde, mit den Fingern der Hand auf der die Uhr leigt, diese nullen.

Durch das Vermitteln von Innenmeßerarbeitsweg und Uhr, welche mit ihrer Federkraft Druck ausübt, müsste es nun Verständlich sein, wie das Teil negative sowie positive Abweichungen messen kann. Nur durch das Vermitteln und anschließende Kalibrieren, hat das Meßinstrument die Möglichkeit, in beide richtungen etwas anzuzeigen.


Falls es eine einfachere Methode gibt, ich bin für alle Vorschläge offen.


mfg

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Beitrag: 742024 Geschrieben: 23.08.2017 - 15:08 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hallo,

@atm19862 erstmal vielen Dank für deine Mühe! Du hilfst echt super weiter! Ich möchte dazu sagen, dass du gerade versuchst dein Wissen einem absolut Nichtwissenden zu vermitteln. Soll heißen, du drückst dich nicht unverständlich aus, sondern ich checks einfach nur nicht... LOL.gif
Ich habe nach paar Anrufen bei Herstellern von Innenfeinmessgeräten nun sämtliche Teile bestellt und habe im Internet dazu noch etwas rumgesucht. In Kombi mit der top Anleitung von dir sicher auch für andere hilfreich:

Oldtimer TV

Motor vermessen Wiki

Einstellen des Innenfeinmessgerätes

Dann habe ich parallel schonmal begonnen, die Kolben zu entnehmen, um zu sehen ob ich das hinbekomme. Hab mit Kolben und den alten Kolbenringen den Umgang mit Kolbenringzange und Spannmanschette geübt etc. Bezüglich der Markierungen der Pleuel sowie der Kolben habe ich paar Bilder gemacht. Ich vermute mal, die meisten hier kennen das, aber für alle die es mal brauchen sollten... Bitte weißt mich auf evtl Fehler in der Beschriftung hin:

1) Hier mlal Blick von unten auf Motor bei demontierter Ölwanne. Auf dem Pleueldeckel ist eine zweistellige Zahl zu erkennen, die zur Getriebeseite zeigt.

image

2) Hier mal der Blick von oben aufn Kolben. Man erkennt einen (von mir etwas nachgezeichneten) Pfeil, der zur Motorsteuerseite zeigt.

image

3) Hier mal ein zusammengesetztes Bild mehrer Perspektiven von Kolben Nr. 6 mit Pleuel. Mir fiel hier auf:
- dass auf einer der schmalen Seite von Pleuelstange und -deckel eine Kante ist. Diese zeigt bei Kolben 2,4,6 in Richtung "Fahrer".
- dass auf Pleuelstange und -deckel eine dreistellige Nummer ist, die in Richtung Motorsteuerseite zeigt.
- dass die "Nasen der Pleuel-Lager" in Richtung Fahrer zeigen.

image

4) Hier Mal Bilder vom Pleuel des Kolbens 3. Auffällig ist hier, dass die zuvor erwähnte Kante auf dem Pleuel in Fahrtrichtung und nicht wie bei Kolben 6 zum Fahrer zeigt.
Nochmal zu sehen wie erwähnt die zweistellige Nummer auf dem Pleueldeckel, die zur Getriebeseite zeigt.

image

Die "Nasen der Pleuel-Lager" zeigen wie zuvor "zum Fahrer". (Frage am Rande: gibt's ne richtigere Bezeichnung als "zum Fahrer" mir fiel nix besseres ein...)

Am Ende habe ich noch ein paar Fragen:

Nun noch paar Fragen:

a) Meine Ölwanne war unter dem Lack verrostet. Das erkannte ich an Rostbläschen, die sich schon durchdrückten. Hab allen Rost abgeschliffen, grundiert und neu gelackt. Aber ist das normal, dass das Teil so rostet?

b) Die zwei- und dreistelligen Nummern auf Pleuelstangen und -Lagerdeckeln machen für mich keinen Sinn, haben die eine Bedeutung? Für z.B. Kolben 6 und 3 habe ich ne 23, Kolben 2 hat ne 29 etc. Die dreistellige Nummer ist soweit ich gesehen habe immer 161.

c) Wie reinige ich die Flanken/Boden des Kolbens anständig und fachgerecht?

d) Der unterste Kolbenring besteht aus drei Teilen. Die beiden äußeren Ringe sind sehr sehr dünn, die bekommt man mit der Kolbenringzange nicht gut eingespannt. Wie geht man bei der Montage vor. Und viel wichtiger, wird bei denen das Stoßspiel echt genauso ermittelt und eingestellt wie beschrieben. Das ist ja mega schwierig?? erstaunt.gif

e) Auf dem Bild (1) das den Motor von unten zeigt ist bei mir ein Bauteil "rundherum angeschraubt", das ich bisher nicht weggemacht habe. Was ist das?

f) Wenn ich es richtig verstanden habe, kann das Innenfeinmessgerät immer nur dann messen, wenn der Messstift belastet wird richtig? Ich stelle das Teil demnach so ein, dass der Messstift beim messen immer mehr oder weniger belastet wird, aber nie ganz oder gar nicht? Bei der Länge des Messamboss wählt man eben so, dass vorhergehendes gewährleistet ist.
Ich kann die Länge des Messamboss an meinem Gerät durch eine oder mehrer Unterlegscheiben anpassen. D.h., ich wähle grob den richtigen Amboss und erreiche die benötigte Länge dann durch Anbringen der "richtigen Kombination aus Unterlegscheiben".

Viele Grüße
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tburnz
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Hi!
@Reifaa:Meintest du die finale Montage der Kolben inkl. Ringe?
Nimmst das hier:
LINK

Ja, is billig. Funktioniert hervorragend.

Und nu' macht mal hübsch weiter- sehr schön, diese detaillierten Informationen zu lesen.
Ich weiß, worüber atm19862 da schreibt. Wenn er neben dir stünde und es dir zeigte, wäre es dir sonnenklar. Aber das so aufzuschreiben, dass es jeder versteht, is mal nicht so einfach biggrin.gif top.gif .

Grüße, T

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Bewusstsein...dieser lästige Zustand zwischen zwei Nickerchen
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atm19862
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Beitrag: 742033 Geschrieben: 24.08.2017 - 04:10 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

@tburnz

Das Kolbenspannband ist ein guter Tip, im Bezug auf die Montage der Kolben, aber ich glaube, er meint wie man die neuen Ölabsteifringe überhaupt auf den Kolben/in die Nut bekommt bekommt.

@Reifaa


Zu d)

Man sollte sich bei der Montage der Ringe immer von unten nach oben arbeiten und jetzt kommts, bei den Ölabstreifringen inkl. Zwischenring, soll man eigentlich gar keine Zange verwenden, weil sie so empfindlich sind.

Als erstes kommt der Zwischenring in die dritte Nut von oben

Du setzt das eine Ende des unteren Ölabstreifrings in die Dritte Nut (unter den Zwischenring), nun wird der Ölabstreifring, spralförmig, sanft, zart und sexy, am Kolben und den anderen Nuten entlang gedrückt/geführt und unter den Zwischenring eingelegt. Motoröl ist dein Freund, zu viel gibts in dem Fall nicht, denn du musst die Kolben, samt Ringe, ja vor dem Einsetzen sowieso einölen. Jedoch sollten deine Hände und Kolben, abgesehen vom Öl, natürlich sauber sein, es soll ja kein Dreck in die Nut geraten.

Wenn du Probleme bei der Demontage hast, packst du einfach das Ende vom "alten" Ring mit einer "guten" Zange, ziehst das Ende aus der Nut und führst ihn vorsichtig (spiralförmig) nach oben zum Kolbenboden, bis er ab ist. Dem Kolben wollen wir aber mit der Zange kein Leid zufügen. biggrin.gif

Du setzt den dünnen Ring beim Stoßspiel ermitteln, wie die Anderen, in die Laufbuchse und drückst ihn mit dem Kolben runter, dann das Spiel messen. Du kriegst das hin, nimm dir Zeit und mach ordentliche Pausen zwischendurch.

Nochmal zum Thema Ringe schleifen, alle Ringe müssen immer, von außen nach innen geschliffen werden, damit sich außen kein Grat bildet, der dir die Laufbuchse beschädigt.


Zu 3)

Die Gußkante ist keine wirkliche Orientierungshilfe und muss von dir eigentlich nicht beachtet werden, die Nase, Knubbel bzw. Erweiterung der Geschliffenen Fläche der Pleulstange ist Relevant. Sieht man auf dem Bild Nr.4 sehr gut. Diese Seite zeigt immer zur Schwungscheibe. der Lagerdeckel wiederum, muss vor dem Ausbau gekennzeichnet werden, da man diesen nicht um 180° versetzt aufsetzen darf. Jede Bruchstelle der Pleul ist einzigartig, deshalb dürfen Deckel und Pleul auch nicht untereinander vertauscht werden.


Zu a)

Das ist normal, das Stahlblech ist ja leider nicht verzinkt gewesen, sondern wurde einfach nur Lackiert, da musst du dir keine gedanken machen. Aber schön, das du dir die Mühe gemacht hast, den Motor auch von unten aufzuhübschen.


Zu b)

Die Nummern haben keine wirkliche Bedeutung. Aber mal so am Rande, dein Block hat die Richtzahl "00", das kann man auf einem deiner Bilder, sehr gut erkennen. Die Nummer befindet sich auf der Dichtfläche der Zylinderkopfdichtung über der jeweiligen Laufbuchse.


Zu c)

Das ist schwierig, da jede Art von Reiniger, Chemikalein enthalten kann, die den Kolben/Legierung angreifen können. Beim Reinigen darf auch kein Material abgetragen werden. Ich würde an deiner Stelle, die Kolben erstmal in Diesel einweichen, dazu die Kolben auf den Kopf stellen und in eine Schale/Gefäß mit Diesel stellen. Ganz wichtig, der Diesel darf nicht an den Kolbenbolzen geraten, also erst die Kolben reinstellen und dann Diesel eingießen. Da Diesel nicht wirklich gut schmiert, könnte es sonst später, im Betrieb, zum Fraß am Kolbenbolzen kommen. Hauptsache die Nut der Ölabstreifringe ist bedeckt, damit die Ölablaufkanäle zur Kolbeninnenseite mit eingeweicht werden. Lass die Kolben ruhig ein Paar tage drin. Den Kolbenboden kannst du anschließend mit "rotem" Putzfließ für Kupferrohr und WD-40 säubern, wenn du damit ferig, bist haste auf jeden Fall Arme wie Popeye. Bei den Flanken nimmst du "schwarzes" Putzfließ und WD-40, denn das Schwarze ist nicht so grob wie das Rote. Die Flanken sind kritischer als der Boden, wenn sich die Seite schön glatt anfühlt, ist gut. Der Koblen soll ja keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern seine Arbeit verrichten und bei zu viel Materialabtrag, kann er das nicht. Zum Schluß, nachdem du die Nuten ausgekratzt hast, alles gründlich mit Pressluft ausblasen, speziell die Nut vom Ölabstreifring, da sind ja die Rücklaufkanäle drin.

p.s.: Nach der Montage der neuen Ringe, kannst du die Kolben auch in eine Schale mit Motoröl eintunken und die Ringe in ihrer Nut bewegen, damit ist gewährleistet das die Ringe, schon beim ersten Start, gut geschmiert werden. Nicht vergessen, die Stöße danach auszurichten.


Zu e)

Das Teil ist die Kurbelwellenlager-Brücke, da Teil bloß nicht abschrauben, anfassen oder schief anschauen. Wenn du das Teil abschraubst, haste mehr als nur viel Arbeit, denn dann kommt dir die Kurbelwelle entgegen. Die Lagerböcke der Kurbelwelle, liegen unter der Brücke und sind miteinander verschraubt. Die Schrauben sind ca. 11 cm lang. Darüberhinaus versteift/verstärkt die Brücke den Block/Kurbeltrieb.

Zu f)

Ich glaube du hast verstanden worum es geht. Es ist wichtig das nach dem Einstellen des Laufbuchsen-Mittelwerts am Innemeßer, sich der Meßbolzen/Stift, vom Diesem, in Mittellage befindet. Nur so hat der Meßbolzen die Möglichkeit, in der Laufbuchse rauszufahren und reinzufahren, sonst würde der zeiger der Uhr z.B. einfach stehen bleiben und das, was du für eine Differenz hälst, ist eigentlich der Anschalg vom Meßbolzen. In meiner Erklärung bin ich von einem Innnenmeßer mit 1,4 mm Arbeitsweg ausgegangen, das bedeutet das sich die Mittellage bei 0,7 mm gefindet.

Du musst also vorher wissen welchen Arbeitsweg dein Innenmeßer hat, ich hoffe du kriegst das Datenblatt zum Werkzeug dazu, oder eine Typenbezeichnung, damit du dir das Datenblatt raussuchen kannst.

Genauso verhält es sich bei der Uhr, nur wenn diese sich in der Mitte ihres Meßbereichs befindet, kann sich der Zeiger ausreichend nach links und rechts bewegen. In meinem Beispiel waren das 5 Umdrehungen, da ich von einer Uhr mit 2 mm Meßbereich ausgegangen bin, bei der 1 Umdrehung 0,2 mm darstellen.

Auch hier musst du natürlich wissen was für eine Uhr du hast, vielleicht hat deine Uhr nur einen Meßbereich von 1 mm, wobei 1 Umdrehung 0,2 mm darstellen. Da bedeutet bei so ein Uhr, ist die Mittellage bei 2,5 Umdrehungen erreicht. Das kannst du aber ganz leicht rausfinden, in dem du die Uhr nullst und den stift der Uhr reindrückst und die Umdrehungen zählst.

Da dein Innemeßer mit Scheiben Arbeitet, musst du natürlich ein wenig anders vorgehen, als in meiner Beschreibung. Dazu wählst du grob, den passenden Anschlagbolzen aus und schraubst du die Uhr in den Innemeßer, damit der Meßbolzen belastet, somit voll ausgefahren ist, Uhr wird genullt. Beim einführen ins Mikrometer, stellst du vielleicht fest, das der Innenmeßer zu kurz ist, als nächstes wird das Mikrometer zusammengekurbelt, bis der Zeiger der Uhr "leicht" aussschlägt.

Wenn die Abweichung zum Laufbuchsen-Mittelwert (Mikrometer) z.B. 2,4 mm beträgt und dein halber Innenmeßer-Arbeitsweg 0,7 mm ist, musst du 3,1 mm länger werden. Falls dein Innenmeßer jetzt nur eine 3 mm Scheibe hat, keine Panik.

Wenn du jetzt diese Scheibe einsetzt, bist du was den Arbeitsweg des Innemeßers betrifft, 0,1 mm aus der Mitte. Der Meßbolzen ist somit um 0,8 mm ausgefahren bzw. wurde 0,6 mm reingedrückt.

Das ist vollkommen in Ordnung, da sich die Toleranzen der Laufbuchse maximal im hundertstel Bereich abspielen werden, inkusive Miitelwertabweichung des Laufbuchenmaßes und Verschleiß. Deine Laufbuchse wird nicht um 1 mm aufgeweitet sein, sonst wäre der Bock nicht mehr gelaufen. Es ist also genug "Fleisch" in beide Richtungen vorhanden, was den Innenmeßer betrifft.

Dann steckst du die Uhr in den Innemeßer, damit der Meßbolzen ausfährt/belastet wird und der Zeiger schlägt um z.B. 1/4 Umdrehungen nach rechts aus, Uhr wird genullt. Jetzt wird der Innemeßer vorsichtig ins Mikrometer eingeführt und du stellst fest, das der Zeiger sich 3 mal nach rechts dreht, da der Meßbolzen um die oben ermittelten 0,6 mm reingedrückt wurde. Das wäre schon mal ein erster Anhaltspunkt, das du alles richtig gemacht hast.

Eigentlich kannst du die Uhr jetzt einfach nullen, denn die Uhr hat ja noch 1 3/4 Umdrehungen übrig, das ergibt bei der oben genannten Uhr, einen Restbereich von 0,35 mm. Die Uhr hat eigentlich sogar noch mehr Meßbereich im negativen Bereich (-) (rechts) übrig, da die Laufbuchse verschlissen ist, somit weiter wird. Dadruch fährt der Meßbolzen der Uhr, bei der Messung in der Buchse aus, der Zeiger bewegt sich nach links , somit noch mehr Sicherheit, das die Uhr nicht anschlägt.


Das "perfekte" Vermitteln der Instrumente ist kein muss, solange du dich innerhalb der Toleranzen der Instrumente und des zu messenden Objekts befindest. Das genaue Vermitteln dient Hauptsächlich dem Schutz der Instrumente, also damit man nichts kaputt macht. Da du jetzt aber alle Eventualitäten, Maße und Toleranzen kennst, wirst du das schon hin bekommen.

Mach dich ein weing mit dem Werkzeug vertraut, übe ein wenig alten Rohren, Bechern Gläsern, alles was der Haushalt so an halbwegs "Zylindrischen" Objekten bereithält.

So jetzt klingelt mein Wecker, das Tagwerk ruft.

Viel Erfolg


MfG

atm19862
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Beitrag: 742035 Geschrieben: 24.08.2017 - 11:34 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hi Leute,

atm19862, Wahnsinn, ich kann es nicht oft genug sagen! Die Details und Hinweise, hast du schonmal darüber nachgedacht ein Buch zu schreiben? Kannst ja einfach deine Posts hier rauskopieren ja.gif

Zum Spannband: Jap, genau das Spannband habe ich da und auch schon zum Test verwendet. Danke tburnz für den Tip! Mir ging es, wie atm19862 gesagt hat, um die Montage der doch recht dünnen Ölabstreifringe. Das ist echt ein Gefrickel. Wenn man diese aber ohne Zange "spiralförmig aufzieht" gehts. Ich dachte halt, die gehen evtl dabei kaputt.

Zur Reinigung der Kolbenböden meinte der Motorenbauer damals noch, man kann auch diese Messingbürsten für die Bohrmaschine nehmen. Ich kann nicht einschätzen wieviel Material und ob überhaupt was abgetragen wird (weil Messing). Bei den Flanken sollte man damit vermutlich lieber vorsichtig sein?

Zu den Kolbenringen: Das mit dem Aufziehen und Messen des Spieles der Ringe hatte ich gestern nochmal mit den ALTEN RINGEN geübt. Hat so einigermaßen geklappt. Dabei habe ich das Stoßspiel und Höhenspiel ermittelt (Übung, dazu später mehr).
Zunächst musste ich recherchieren, wie die einzelnen Ringe heißen, um atm19862 Beschreibung komplett zu verstehen. Hier nochmal für alle, die wie ich erstmal suchen müssten plus die Infos von atm19862 mit zusammengefasst:

RECHTECKRING: Das ist der oberste. Der ist im Querschnitt rechteckig und oft mattverchromt, daher heller als der zweite Ring von oben = Minutenring. Für die Montage sollte man eine Kolbenringzange verwenden.

MINUTENRING: Ist der zweite von oben und heißt so, weil er ein paar Winkelminuten konisch nach oben verjüngt ist. Manchmal hat dieser auch ne Art "Nase" die nach unten zeigt. Wenn ich es richtig beobachtet habe, trifft dies auch auf die am C25XE verbauten Ringe zu. Für die Montage sollte man eine Kolbenringzange verwenden.


ÖLABSTREIFRING = dreiteilig: Diese sitzen zusammen in der letzten Nut, es handelt sich um zwei "recht dünne" Stahlringe die durch einen Spannring auf Abstand gehalten werden. Bei der Montage wird zuerst der Spannring aufgelegt und dann die beiden Stahlringe, eine Kolbenringange muss dabei nicht verwendet werden. WICHTIG ist, dass sich die Stöße des Spannringes nach der Montage keinesfalls überlappen dürfen.


Hier mal noch ein Bild:

image



Sofern man neue Ringe nimmt die geschliffen werden, von außen nach innen schleifen!

Weiterführende Infos und Bilder findet man z.B. auch hier:

Kolbenringe Ausrichtung und Montage

Kolbenringe vorbereiten und montieren

Bei meinen zuvor erwähnten Übungsmessungen am Kolben 6 und dem Vergleich mit den von atm19862 gegebenen Toleranzen ergab sich dann Folgendes:

image


Ich möchte dazu sagen, dass ich die Kolben vorher nicht gereinigt hatte und dass die alten Ringe vermessen wurden. Beim Stoßspiel habe ich sicherlich noch Fehler gemacht, das geht besser. Aber alles in allem kommt man zumindest in die Nähe der Werte... Mal sehen wie es mit den neuen Ringen läuft.

Danke nochmal für den Hinweis mit dem Schleifen! Zuletzt nochmal das mit der Nase auf den Pleuels. Habe hier im Bild nochmal markiert, was meiner Meinung nach gemeint ist:

image

Dann zur Kurbelwellenlagerbrücke. Oh nein, das dachte ich mir... Ich hatte beim Entfernen des Ölschwallbleches aus Versehen ein paar der Schrauben lose geschraubt. Zum Glück nur ein paar, trotzdem super dämlich wand.gif . Kann ich diese "einfach wieder anziehen". Meine Tabelle hier sagt 20 Nm, bedeutet dann ich brauche keine neuen Schrauben (sonst wäre ein zusätzliches Anziehen um einen Winkel mit angegeben)?

Zuletzt zum Messen: Ich glaube ich habs gecheckt, aber ums üben kommt man nicht drumherum. Witzig dass du das mit der Tasse sagst, denn als ich das Teil ausgepackt hatte hab ich's als aller erstes in meine (leere) Kaffeetasse gehalten LOL.gif

Zuletzt ne allgemeine Frage: Meine Bilder werden immer nicht ganz angezeigt, gibt's da nen Trick wie es besser geht? Evtl ein anderes Dateiformat oder ein anderer Upload-Dienst?

Viele Grüße
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Beitrag: 742036 Geschrieben: 24.08.2017 - 17:40 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hi,

Danke für dein Lob, aber über deratige Ambitionen verfüge ich nicht, das Helfen, im Rahmen meiner begrenzten Möglichkeiten, ist mehr als ausreichend.

Zur Reinigung der Kolben, das mit dem Messingaufsatz ist natürlich die optimale Lösung, mein Ansatz bezog sich eher auf ein, "Ich bin am *piep* der Welt gestrandet und habe gar nichts" Szenario. Die Kolbenflanken und Nuten, lassen sich auch mit nem Polieraufsatz und feiner Politur, ganz gut reinigen, um auf Nummer sicher zu gehen, bezüglich des Materialabtrags.

Dazu möchte ich sagen das du die Infos mit denen du bombardiert wurdest, sehr gut aufgefasst und ordentlich zusammengefasst hast. Darfst verdammt stolz auf dich sein.

Die auf dem Bild markierte Nase auf dem Pleul habe ich gemeint, das ist das richtige Orientierungsmerkmal, der Pleulstangen.

Im Zusammenhang mit dem ermittelten Stoßspiel, würde ich erstmal von Panik abraten, bis die neuen Ringe da sind.

Durch die Pendelbewegung des Pleuls, kippelt der der Kolben samt Ringe minimal in der Laufbuchse, um es mal übertrieben auszudrücken. Das ist Konstruktionsbedingt, dadurch kann es einfach sein, das die Ringe (Außendurchmesser) abgenutzt sind und daruch der übergroße Stoß zu stande kommt. Speziell beim Rechteckring, da dieser am weitesten vom Drehpunkt (Kolbenbolzen) entfernt ist, wird bei einem Kippwinkel des Kolbens, von z. B. 1° zum Pleul, im Bereich der Flanken des Kolbenbodens, eine größere Strecke nach rechts und links zurückgelegt, als im Bereich des Ölabstreifrings. Dadurch wird der Rechteckring stärker an die Laufbuchse gedrückt und hat seiner "Führungsfunktion" entspechend, dem Kolben "Tribut gezollt", in Form von Verschleiß. Zusätlich muss der erste Ring, auch die größte Hitze vom Kolben ableiten. Druck und Hitze sind ein unschlagabres Team, wenn es um Verschleiß geht.
Nimm den Pleul in die Hand und bewege den Kolben ein bisschen nach links und rechts, dann siehst du sofort, was gemeint ist.

Beim Höhenspiel des Ölabstreifrings, kann die Ursache auch mit dem Ringverschleiß zusammenhängen, die Ringe werden ja beim Heben und senken gegen die Stöße der Nut gedrückt. Da der Ring 3-Teilig ist, verfügt er über 4 Stöße, also doppelt so viele, wie die anderen Ringe.
Somit ist mehr Potential für Verschleiß durch (Stauchung) gegeben und nein, das Verschleißhemmende Prinzip der Mehrkonensynchronisation in Schaltgetrieben greift hier nicht, da es sich dort um Reibungshitze handelt, welche auf eine Größere Fläche übertragen wird.

Ich würde an deiner Stelle beim Höhenspiel des Ölabstreifrings so vorgehen, um es "spannend" zu machen. Miss dazu die Stärke des Ringpakets mit dem Mikrometer aus, wenn du das Paket duch das Mikrometer führst, sollte es sich ohne viel Kraftaufwand, aber spielfrei, durchs Mikrometer führen lassen. Nach dem Eintreffen der neuen Ringe, versuch das neue Paket durch das Mikrometer zu führen, wenn es nicht sofort reinpasst, kannst du wieder ein wenig Hoffnung schöpfen (Balsam für die Seele). Das kannst du dann natürlich auch mit den andreren Ringen machen.

Bei der Lagerbrücke kommt es drauf an, welche Schrauben du gelöst hast, mach mal bitte ein Bild von der Brücke und markiere die Schrauben, die gelöst wurden.


Sag mal, wie viele Kilometer hat der Motor überhaupt runter, bzw. wie viel wurde von dir draufgefahren ?.

Viel Erfolg weiterhin, du kriegst die Kuh schon vom Eis.


mfg

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Beitrag: 742039 Geschrieben: 24.08.2017 - 22:37 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hey,

vielen Dank für deine Erklärungen, absolut einleuchtend! ja.gif
Danke auch zurück für dein Lob! Freut mich, dass bei dir ankommt, dass ich mir Mühe gebe das alles zu checken und aufzubereiten. Auch, wenn ich mich manchmal echt schwer tue... Aber ich hab Bock drauf!
Mit dem worst case hast du nicht so ganz unrecht. Ich habe mir ein paar Dörfer weiter eine kleine Garage gemietet. Es gibt keinen Strom und kein Licht brille.gif Aber im Gegensatz zu früher, wo ich in Papas Garage alles an einem WE schaffen musste, ist das schon Luxus ja.gif Und ich hab nen Akkuschrauber für die Messingbürste LOL.gif

Wegen der Kolben habe ich (noch) keine Bedenken, bei der Lagerbrücke machst du mir schon eher Angst sm-NONO.gif Ich hatte die Schrauben nach dem Lösen wieder etwas angezogen. Nicht sehr fest, aber ohne probieren kann ich leider nicht sagen, welche das genau waren. Ich bin mir aber sicher, dass ich zwei gegenüberliegende Schrauben in der Mitte nicht gelöst habe. Bei den anderen müsste ich raten. Oder eben ausprobieren...
Wo genau liegt denn das Problem und wie kann ich dieses lösen. Ist schon interessant, dass ich offensichtlich nichts auslasse an unschönen Problemen LOL.gif

Um mich vor diesem Problem kurz abzulenken mal ein paar Daten zum Wagen:

Baujahr ist Ende 1995 (jap es ist noch ein C25XE). Er hat aktuell 225.000 km runter. Ich selbst habe davon etwa 13.000 gefahren, gekauft im Dezember 2016. Der eigentliche Grund für die "Reparatur" war der Zahnriemen, denn den letzten Tausch konnte man zeitlich nicht genau eingrenzen. Darüber hinaus konnte ich einen Wasserverlust beobachten, der mich auf die ZKD aufmerksam machte. War ja so im Nachhinein betrachtet nicht die falscheste Entscheidung, das auch zu machen.
Dazu wollte ich die Zylinderkopfhaubendichtung machen, denn die war undicht. Es ist ja bekannt, dass sich da gerne mal Kondenswasser sammelt, das dann schön einfriert und die Haube dann kaputt geht.

Der Wagen steht an sich gut da und hatte bis zu dieser Aktion abgesehen von nem defekten Temperatursensor, dem genannten Wasserverlust, defekten Sitzheizungen und einer nicht funktionierenden Heizung keine Probleme. Zuvor genannte Probleme sind ja lösbar. Prinzipiell finde ich den V6 übrigens genial. Ich fahre eher längere Strecken, dafür ist der super. Klar, über die Übersetzung des Getriebes lässt sich streiten, aber ich fahr den Wagen echt gerne ja.gif

Was kann ich sonst noch an Infos liefern?

Viele Grüße
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Beitrag: 742041 Geschrieben: 25.08.2017 - 05:04 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hi,

also für die Laufleistung sehen Kolben und Laufbuchsen noch verdammt gut aus, wenn ich das mit meiner ersten Maschine vergleiche.

Ich selber habe leider einen Austausch Motor drin, also gebraucht gekauft mit und aus purer Paranoia, überholen lassen.

Bei der ersten Maschine ist mir leider auf der Autobahn die Zündkerze vom Zylinder Nr. 6 geplatzt, gleichzeitig sind auch alle Kolbenringe gebrochen und die Keramik-Fragmente der Kerze, haben den Kat durchschlagen.

Das war bei einer Laufleistung von 217000 km, mit Kerzen die ich bei 100km vor dem Schaden, bei Opel gekauft habe.

Glaube mir, du bist nicht der Pechvogel für den du dich hältst.

Wenn du wegen dem Wasserverlust sicher sein willst, bau den Ölkühler aus und verpass ihm eine neue Silikon Abdichtung zum Block, an der Stelle verdampft gerne Kühlwasser und man jagd ein Phantom, da man diese Undichte nicht sieht.

Die Infos die du lieferst sind mehr als ausreichend.


Die äußenen Schrauben der Brücke bekommen 20 Nm, die inneren gegenüberliegenden, sind Dehnschrauben, da sie zur Kurbelwellenlagerung gehören, da muss ich das Drehmoment und den Winkel noch raussuchen.


MfG

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Beitrag: 742066 Geschrieben: 28.08.2017 - 12:03 Antworten mit Zitat Sende EINEN Danke-Klick für diesen Beitrag Back to top

Hey,

schade atm19862, das tut mir leid, klingt echt kacke! Da sieht man auch mal, was so alles passieren kann... Und ich beschwere mich nicht mehr zwinkern.gif Klingt ja so als ob mein Motor noch ganz gut in Schuss ist. Der Vorbesitzer hatte zumindest regelmäßig Ölwechsel etc. machen lassen.

Zu meinem Projekt gibt's nun auch ein paar Neuigkeiten.

1) Zunächst mal zum Ölkühler: ich erkenne eine graue Silikondichtung ringsherum. Aus dem Lesen im Internet meine ich zu wissen, dass man den Ölkühler beim Auf- und Zumachen neu mit Silikon abdichten muss und nicht die zuvor verwendete Gummidichtung wieder einbaut. Heißt also, dass bei mir schonmal rumgebaut wurde und dass wohl schonmal ein Problem bestand. Dein Tip ist also mal wieder top, danke dafür! Ich werde also an dieser Stelle neu abdichten, wenn ich nun schon gut rankomme. sm-hammer.gif

2) Zu den Kolben und deren Reinigung:
Gemäß der Vorschläge habe ich die Kolben oben drauf mit der Messingbürste und seitlich mit grauem/schwarzem Schleifvlies gesäubert. Das ist keine schöne Arbeit, dauert ewig und wie atm19862 bereits erwähnte geht's voll auf die Arme biggrin.gif Ich habe mir aber noch ein paar Dinge überlegt, die mir (und vllt. anderen) helfen, Fehler zu vermeiden.

a) Ich habe die Pleuellagerdeckel nach dem Ausbau der Kolben immer direkt wieder handfest draufgeschraubt. Ich dachte mir, dann kann ich diese nicht verwechseln und an den sensiblen Bruchstellen geht dann nichts kaputt.
b) Auf den Pleuelsstangen habe ich mit altem Nagellack die Nummer des Kolbens draufgeschrieben, denn Nagellack hält super (besser als jeder Edding), ist perfekt lesbar, lässt sich super wieder ablösen wenn man will aber geht durchs handling nicht aus Versehen wieder ab.
c) Zum Reinigen der Flanken habe ich immer zwei Kolben hergenommen. Während des Reinigens des einen Kolbens mit dem Vlies habe ich den anderen kopfüber in Isopropanol (in nem alten Joghurtbecher) gestellt, Füllhöhe bis etwa dritte Kolbennut. Das Isoprop ist relativ harmlos, löst aber den Schmutz ganz gut an (Fett und Co). Nach 10 Minuten etwa habe ich dann immer gewechselt. Hat aus meiner Sicht ganz gut funktioniert.


Nach dem Reinigen fielen mir drei Dinge auf:
1) Die Messingbürste ist aus meiner Sicht nicht so harmlos wie man denkt, man sieht schon Kratzer auf dem Kolbenboden. Man sollte damit denke ich nicht zu lange auf dem Boden rumschleifen. Wie schlimm das ist kann ich nicht einschätzen. Wie schlimm isses denn? Es ist ja nicht ansatzweise so tief wie die eingestanzten Nummer, aber trotzdem. Ich würde aber besonders an den Kanten sehr vorsichtig sein, da man beim Abrutschen an die Flanken kommt.

image


2) An den Flanken meiner Kolben sieht man sehr schön, wo der Kolben reibt. Hierzu auch mal ein Bild.

image

3) Die Pleuellagerschalen und Pleuellagerstellen auf der Kurbelwelle schauen für mich super aus. Alles richtig schön glatt, es sind keinerlei Riefen oder Beschädigungen zu erkennen. Hier mal Ein paar Bilder, leider ist das durch die Lichtverhältnisse nicht so gut zu fotografieren.

image

image

Gemessen wird natürlich auch noch, ich kam nur nicht mehr dazu.

4) Beim Vermessen der Kolben habe ich nun eine Frage. Wie schafft man es denn, den Kolben mit der Bügelmessschraube perfekt mittig zu erwischen? Und an welcher Stelle misst man denn? Ich habe im Kopf, dass man so 1-2 cm oberhalb der Unterkante misst. Hier mal ein Vorschlag:

image

Dabei stellt sich mir die Frage, warum misst man denn genau dort? Und sollte man nicht eigentlich 90° versetzt messen? Das würde aus meiner Sicht bei dieser Art von Kolben nicht so viel Sinn machen izzy.gif

5) Für alle die sich Gedanken über die Montage der Kolbenringe Gedanken machen bevor sie Kolbenringe kaufen - ne Anleitung kommt auch zusammen mit den Kolbenringen ja.gif Hier mal Bilder der Verpackung:

image

image

image

An dieser Stelle ist der Tip von jojo82 übrigens gut, dass man auch die Kolbenringe vom 1.8er Vectra nehmen kann. Steht auch auf der Packung der Ringe. In meiner Kostenübersicht am Ende findet ihr die dann die Nummer. Kostenpunkt 1 Satz (alle Ringe für einen Kolben) unter 20 Euro.

6) Beim Messen des Höhenspiels der Kolben fiel mir ja beim letzten Mal auf, dass insbesondere bei den Ölabstreifringen ein enormes Spiel war. Nun ist die "Ringpackung" aus drei Ringen ja nicht starr, d.h. je nachdem wie fest man die Fühllehre reindrückt, werden ja die Ringe an dieser Stelle auch etwas zusammengedrückt. Kann es sein, dass man hier Schmarn misst, weil man die Ringe zusammendrückt beim Messen?
Deshalb nun mal die Frage: Wie geht man beim Messen mit der Fühlerlehre richtig vor? Drückt man die Spitze der Lehre in den Spalt, oder darf man diese auch seitlich ansetzen? Seitlich bekomme ich die Lehre viel einfacher in der Spalt, besonders wenn es ne sehr dünne Lehre ist. Wenn ich auf diese Art und Weise messe, sind die gemessenen Spaltmaße immer größer, weil ich wie erwähnt die Lehre einfach besser in den Spalt führen kann.

Wie weit schiebt man denn die Lehre ein? Auf der Anleitung der Kolbenringe wird da ein Maß von "der Hälfte der Nut-Tiefe" genannt.

Viele Grüße

P.S.: Frage am Rande: Darf man den Titel des Themas einfach ändern? Es geht ja nun doch in eine etwas andere Richtung, als der Titel vermuten lässt.
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